Ziel des umgesetzten Forschungsprojektes war die Entwicklung von CPS-Werkzeugen, Einführungsstrategien und Konditionierungsmethoden für eine selbstorganisierte Kapazitätsflexibilität, die Unternehmen in die Lage versetzen, den Einsatz ihrer Produktionskapazitäten unter direkter Beteiligung der ausführenden Mitarbeiter hochflexibel, kurzfristig, koordiniert und unternehmensübergreifend zu steuern.
Flexible Arbeitszeitmodelle und Beschäftigungsformen sind bereits heute gängig. Stammarbeitskräfte erhalten Gleitzeitkonten, Betriebszeiten werden um Zusatzschichten verlängert, Teilzeitkräfte und Aushilfen sind kurzfristig abrufbar, Zeitarbeitskräfte gleichen saisonale Schwankungen aus. Die notwendige kurzfristige Personaleinsatzsteuerung erfolgt dann auf dem kurzen Dienstweg: Teamleiter und Schichtführer kommunizieren täglich mit ihren Arbeitskräften, den Personalbetreuern, weiteren Teamleitern und Zeitarbeitsfirmen.
Im Forschungsprojekt KapaflexCy wurde eine neue, Kapazitätssteuerung entwickelt, die auf einer Selbstorganisation beruht. Die heute üblichen vertikalen Anweisungskaskaden »von oben nach unten« werden ersetzt durch horizontale Entscheidungen in und zwischen Arbeitsgruppen.
Teamleiter oder Schichtführer sollen nicht mehr mühsam bei allen Mitarbeitern Schichtänderungen aushandeln. Einfacher und schneller geht es zukünftig mit mobilen Smartphones und Social-Media-Methoden. Bei Schichtänderungen erhalten alle beteiligten Mitarbeiter Einsatzanfragen. Quasi in »Echtzeit« entscheiden sie dann via Gruppenabstimmung, wer die Zusatzdienste erbringt. So sind die Produktionsmitarbeiter zukünftig aktiv in Entscheidungen zur Einsatzplanung eingebunden und erhöhen in Eigenverantwortung die Flexibilität des Unternehmens und gewinnen selbst ein Stück Zeitautnomie zurück.