Resilienz in agilen Produktionsnetzwerken – ResiNet

Motivation und Bedarf

In einer zunehmend vernetzten und volatilen Geschäftswelt sind produzierende Unternehmen mit einer neuen Realität konfrontiert: "Black Swan"-Ereignisse und unvorhersehbare Störungen sind keine Ausnahme mehr, sondern zur Regel geworden. Die COVID-19-Pandemie, Lieferkettenunterbrechungen und globale Krisen haben gezeigt, dass traditionelle, hochstandardisierte Produktionsnetzwerke an ihre Grenzen stoßen. Unternehmen benötigen daher Lösungen, die sie befähigen, Turbulenzen nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen. 

Besondere Herausforderungen sind: 

  • Die schnelle und präzise Einschätzung externer Turbulenzen und der eigenen Resilienzfähigkeit 
  • Die Entwicklung agiler Lösungen für neuartige Problemlagen
  • Die flexible Umverteilung von Material, Maschinen und Mitarbeitenden
  • Die abgestimmte Zusammenarbeit im Wertschöpfungsnetzwerk 

 

ResiNet setzt hier an, indem es kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) durch innovative Methoden und Technologien dabei unterstützt, diese Engpässe zu überwinden und ihre Resilienz nachhaltig zu stärken.

Ziel und geplantes Ergebnis

Das übergeordnete Ziel von ResiNet ist es, produzierende Unternehmen und ihre Netzwerkpartner in die Lage zu versetzen, in unterschiedlichen Resilienzphasen – Antizipation, Abfederung und Adaption – die jeweils benötigten Fähigkeiten zu aktivieren. Dazu werden konkrete Lösungen entwickelt, die auf mehreren Ebenen des soziotechnischen Systems ansetzen. 

 

Die geplanten Ergebnisse umfassen: 

  • Die ResiNet-Plattform, eine datenbasierte Kollaborationsplattform, die externe und interne Daten bündelt, analysiert und Disruptionswahrscheinlichkeiten vorhersagt. 
  • Agile Organisationsmodelle, die eine schnelle Abstimmung zwischen Netzwerkpartnern und dezentrale Entscheidungen ermöglichen. 
  • Harmonisierte Vorgehensweisen im Produktionsnetzwerk, die eine gemeinsame Sicht auf Resilienzstrategien und koordiniertes Handeln fördern. 

 

Diese Maßnahmen sollen Unternehmen nicht nur in Krisensituationen stabilisieren, sondern auch ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Vorgehensweise

ResiNet verfolgt einen praxisnahen und anwendungsorientierten Ansatz, der in drei zentralen Schritten umgesetzt wird: 

 

  1. Analyse und Konzeption: In enger Zusammenarbeit mit den Partnerunternehmen werden spezifische Resilienzanforderungen und Engpässe identifiziert. Auf dieser Grundlage werden maßgeschneiderte Lösungen entwickelt, die sowohl technologische als auch organisatorische Aspekte berücksichtigen. 
  2. Entwicklung und Integration: Die ResiNet-Plattform wird als zentrales Instrument zur Datenerfassung und -analyse implementiert. Parallel dazu werden agile Arbeitsmodelle und Entscheidungsstrukturen in den Unternehmen eingeführt, um Flexibilität und Reaktionsfähigkeit zu erhöhen. 
  3. Erprobung und Transfer: Die entwickelten Lösungen werden in zwei charakteristischen Wertschöpfungsnetzwerken (KMU und Mittelstand) pilotiert und optimiert. Durch Planspiele, Schulungen und den Einsatz im Future Work Lab des Fraunhofer IAO werden die Ergebnisse anschließend in die Breite getragen. 

 

Durch den ganzheitlichen Ansatz wird sichergestellt, dass die Resilienzmaßnahmen nicht nur theoretisch fundiert, sondern auch praktisch anwendbar und skalierbar sind. ResiNet schafft damit einen nachhaltigen Mehrwert für produzierende Unternehmen in einem zunehmend turbulenten Umfeld.